Diese Gegenleistung zur Preiserhöhung ist daneben

Am 11. Dezember erhöhte die Bahn die Preise im Fernverkehr um 3,9 Prozent, im Nah- und Regionalverkehr um 2,7 Prozent. Diese höheren Preise werden aber vierzehn Tage am Schalter im Bahnhof Osterholz-Scharmbeck nicht kassiert. Der Grund: Der Kartenverkauf am Schalter wurde aus technischen Gründen eingestellt.

Das kann passieren. Das Interessante aber ist, dass derzeit niemand sagen will, wann der Schalter wieder geöffnet wird. Das ist kundenfeindlich und nicht akzeptabel. Die Stadt Osterholz-Scharmbeck hat in den vergangenen Jahren viel Geld für das Bahnhofsumfeld ausgegeben, damit der öffentliche Personennahverkehr ordentlich laufen kann. Die Bahn stellt sich aber immer wieder stur, wenn es um mehr Service und Qualität geht. Barrierefreiheit und Sauberkeit sind hierfür die Stichwörter.

"Im Verkehrsausschuss kritisieren wir immer wieder die falsche Bahnpolitik, die auf milliardenschwere Prestigeobjekte setzt. Dem setzen wir als Linksfraktion eine Bahnpolitik entgegen, die die Interessen der Reisenden in den Mittelpunkt stellt. Wir fordern Personal für Beratung und Verkauf auch an kleineren Bahnhöfen, kürzere Taktzeiten und attraktive Fahrpreise", sagt LINKE-Kreisvorsitzender Herbert Behrens, der als Bundestagsabgeordneter im Verkehrsausschuss mitarbeitet, "DIE LINKE. Osterholz fordert, dass die technische Störung vor Ort umgehend bearbeitet und den Kunden des Osterholz-Scharmbecker Bahnhofs ein Termin genannt wird, wann der Schalter wieder geöffnet ist. Wir werden einen entsprechenden Brief an die Bahn in Hannover schreiben."

Die Bahn tut so manches, um die Kunden zu verprellen. Schon die jährliche Preiserhöhung der Bahnfahrten aus dem Umland nach Bremen ist ein Skandal. Von Osterholz-Scharmbeck nach Bremen sind für das Einzelticket jetzt 5,30 Euro zu bezahlen, das sind 2,9 Prozent mehr, die Monatskarte nach Bremen verteuert sich sogar um 4,4 Prozent auf jetzt 110,60 Euro.