Bürger für das Energiesparen sensibilisieren

Auf ihrer Sommertour machten der Bundestagsabgeordnete Herbert Behrens und der Landratskandidat Norbert Weber Station bei den Stadtwerken Osterholz. Anfang 2010 fusionierten die Stadtwerke Lilienthal, Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck zu den Stadtwerken Osterholz.

Anfang 2010 fusionierten die Stadtwerke Lilienthal, Ritterhude  und Osterholz-Scharmbeck zu den Stadtwerken Osterholz. Die Leistungspalette reicht von Strom, Gas, Wasser, und Wärme bis hin zu Straßenbeleuchtung und dem Betrieb der Hallenbäder. Im Mittelpunkt des Gesprächs mit dem Geschäftsführer Christian Meyer-Hammerström und dem Marketingleiter Jürgen Möller stand die „Energiewende 2030“.

Derzeit wird das Gros des Energiebedarfs im Landkreis Osterholz aus fossilen Trägern gewonnen. Ziel der Energiewende 2030 ist eine weitestgehende Unabhängigkeit von Energieimporten und eine dezentrale, regionale Erzeugung. Laut Christian Meyer-Hammerström sind die Stadtwerke  dank der Fusion  ein mittelständisches Unternehmen mit „zukunftsweisender Gesellschafterstruktur“, in dem der kommunale Einfluss erhalten geblieben sei. So hätten die Stadtwerke die Kraft,  in die regenerative Energieerzeugung einzusteigen und die dezentrale Erzeugung auszuweiten.

Meyer-Hammerström betonte, dass der Atomausstieg allein noch nicht die Energiewende ausmache. „Es dauert sehr lange und kostet viel Geld.“ Für die erfolgreiche Umsetzung sei die Akzeptanz in der Öffentlichkeit ausschlaggebend. In den Augen der Stadtwerke ist die Drosselung des Energieverbrauchs ein wesentliches Element der Energiewende. Deshalb investierten sie  in Energieberater. „Wir geben Geld aus, damit Kunden weniger verbrauchen.“  Wichtig sei zudem der konsequente Ausbau neuer, innovativer Technologien sowie intelligenter Netze und Zähler.

Die geplanten Stromtrassen von den Offshore-Windparks in Richtung Süddeutschland bedürften ebenfalls der Akzeptanz durch die niedersächsische Bevölkerung. „Es wäre schön, genauso behandelt zu werden wie Süddeutschland.“

Geld werde vor allem bei bei der Energieerzeugung verdient, so Meyer-Hammerström. Die Energieerzeugung befinde sich „in der Hand weniger“ und sei der Preistreiber bei den Energiekosten. Die Renditen müssten gedeckelt werden, damit sich die Großen nicht auf Kosten der Kleinen entwickelten. Auch die Subventionen für teure Energieerzeugung wie die Photovoltaik schlügen sich auf den Strompreis nieder. Meyer-Hammerström bedauerte außerdem den Bundestagsbeschluss zugunsten des Ertragswertverfahrens. Er sei schlecht für kommunale Gesellschaften, weil diese auf Wachstum angewiesen seien.

Herbert Behrens erinnerte daran, dass die vier großen Energieerzeuger in der Vergangenheit kaum investiert und „ordentlich abgesahnt“ hätten. Angesichts des Atomausstiegs müssten sie „erzwungenermaßen neu denken“. Behrens forderte zudem eine Entflechtung der großen Energiekonzerne.