Bedarf an Rettungs- und Verlegungsflügen wird steigen!

Noch dürfen Rettungshubschrauber vor dem Kreiskrankenhaus landen. Doch nach Novellierung des Luftverkehrsgesetzes wegen der EU-Verordnung 965/2012 könnte bald Schluss sein mit den
Rettungsflügen. „Die Änderung des Luftverkehrsgesetzes könnte gravierende Folgen für die notfallmedizinische Versorgung im Landkreis haben“, fürchten der Osterholzer Bundestagsabgeordnete Herbert Behrens und Kreisrat Bernd Rugen (DIE LINKE). „Das Problem ist eigentlich nicht die EU-Verordnung. Sondern die weitaus restriktivere Umsetzung durch das Bundesverkehrsministerium.“ Diese Einschätzung teilt auch der ADAC. „Als größter Dienstleister für medizinische Hubschraubernoteinsätze kann der die Praxistauglichkeit der Landeplätze an Krankenhäusern am besten bewerten“, sagt Bernd Rugen.

„DIE LINKE wird sich dafür einsetzen, dass mindestens 400 Flüge von und zu Krankenhäusern zugelassen werden. Ein niedrigerer Grenzwert würde dem stetig wachsenden Verkehrsaufkommen im Bereich der Rettungs- und Verlegungsflüge nicht gerecht werden“, so der Verkehrspolitiker Behrens. „Daneben müssen Nachtflüge zulässig bleiben. Und die Minimalgröße der Landestelle sollte bei 22 mal 22 Metern liegen. Unter diesen Bedingungen könnten die meisten Landeplätze unter Wahrung der Sicherheitsstandards weiterbestehen.“ Aus Rugens Sicht ist die vom Verkehrsministerium angedachte
Überprüfung der Flugbewegungszahlen an den einzelnen Standorten nach drei Jahren problematisch. „Sie könnte für viele Standorte den plötzlichen Entzug der luftverkehrsrechtlichen Zulassung bedeuten. Doch der Bedarf an Rettungs- und Verlegungsflügen wird weiter steigen! Denn durch den verschärften Wettbewerb der Krankenhäuser wird auch die Spezialisierung vorangetrieben.“

„Langfristig ist es unabdingbar, die Sicherheit im medizinischen Flugverkehr durch gezielte Investitionen in die Infrastruktur (Landeplätze) zu verbessern“, sagt Behrens. „Bund und Länder müssen sich mit jeweils 2,5 Milliarden Euro an den nötigen Investitionen beteiligen.“