Nachrichten aus dem Landkreis Osterholz

Wir gedenken Kurt Albrecht

DIE LINKE. Osterholz

Mitglieder des Friedensbündnisses OHZ erinnerten an den ermordeten jungen Deserteur Kurt Albrecht. Der 17-jährige Marineinfantrist wurde am 28. April in Osterholz-Scharmbeck ermordet. Das Gedenken verbanden die FriedensfreundInnen mit einer Unterschriftensammlung für den Schutz von Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine.

Herbert Behrens hielt eine kurze Ansprache zum Schicksal von Kurt Albrecht:

Der Kurt-Albrecht-Weg in Osterholz-Scharmbeck trägt den Namen eines kurz vor Kriegsende ermordeten Opfers des NS-Regimes. Der auf dem Schützenplatz in Scharmbeck hingerichtete desertierte Soldat hatte sich gegen den Krieg und für den Frieden entschieden. Dafür musste er mit seinem Leben bezahlen.

Kurt Albrecht war zum Zeitpunkt seines Todes blutjung. Mit nur 17 Jahren zur Wehrmacht eingezogen, sehnte sich der Marineinfanterist nach seinen Eltern. Er setzte sich bei Rotenburg/W. mit einem Fahrrad von seiner Truppe ab.

Doch seine Heimat, die in der Pfalz gelegene Stadt Rodenbach, und seine Eltern sah er nie wieder. Kurt Albrecht wurde am 28. April 1945 in Buschhausen verurteilt und wenig später wegen Fahnenflucht hingerichtet. Er wurde standrechtlich erschlossen – zehn Tage vor dem endgültigen Ende der Kriegfsfurie des 2. Weltkrieges. Ohne letzte Ehrerbietung setzen die Nazis seine sterblichen Überreste auf dem Scharmbecker Friedhof bei.

„Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.“ (Carl Sandburg)

Carl Sandburgs Zitat offenbart eine so einfache Wahrheit über den Krieg: Es gibt keinen Krieg ohne Soldaten. Den Zweiten Weltkrieg, das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit, hätte es ohne Soldaten niemals gegeben. Kurt Albrecht war mutig. Er wollte nicht mehr Teil des Krieges sein.

Kurt Albrechts Tod erinnert uns daran, wohin Kriegswahn führt: in schier unendliches Leid und millionenfaches Sterben. Heute an die Ermordung Kurt Albrechts zu erinnern, bedeutet auch, sich  der Opfer zu erinnern, die sich dem Kriegsgeschehen zu entziehen versuchen und dafür bestraft werden.

Es bestärkt uns in der Forderung, Kriege zu verhindern, Kriegsdienstverweigerer und Deserteure zu schützen, die nicht oder nicht mehr bereit sind, sich im Interesse Anderer tödlichen Gefahren auszusetzen.

Bleiben wir wachsam, wenn ein Krieg unserem Land näherrückt, wie es jetzt nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine der Fall ist. Schauen wir genau hin, ob Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete die Gefahr der Kriegsbeteiligung verringern oder erhöhen.

Wenn wir hier heute zum 78. Jahrestag der Ermordung Kurt Albrecht stehen, wollen wir uns an ihn erinnern. Es soll uns ein Vorbild sein, das er nie sein wollte. Sagen wir Ja zum Frieden und Nein zum Krieg und dem sinnlosen Sterben junger Menschen auf dem Schlachtfeld, von Kindern, Frauen und Alten, die in ihren Wohnungen und ihrem Wohngebiet zu Tode kommen.

Tun wir alles dafür, dass Kurt Albrechts Tod uns eine Mahnung bleibt:

Nie wieder Krieg,

nie wieder Faschismus!

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